Helikales Gebäude

Dieses Projekt wurde von Gabriela Pinho erstellt, einer Studentin der Architektur und Urbanistik an der Universidade Federal de Santa Catarina (Brasilien), die dafür den Dritten Preis des VisualARQ-BIM-Designwettbewerbs für Studenten 2021 erhielt.

Projektbeschreibung

„Die Entwicklung des Projekts war das Thema der Projekte V und VI des Bachelor-Studiengangs in Architektur und Urbanistik. Der Entwurf zielte auf ein Gebäude zur gemeinschaftlichen Nutzung ab, unter Einbeziehung örtlicher Bedürfnisse mit Wohnungen und Kulturräumen für einen zentral gelegenen Bereich der Stadt Florianópolis, Santa Catarina – Brasilien. Das Bauland lag an der Allee Osmar Cunha, zwischen den Straßen Deputado Leoberto Leal und Presidente Nereu Ramos, in einer von Geschäften, Restaurants, Bars und Cafés durchsetzten Gegend nahe des historischen Stadtzentrums. Ausgangspunkt des Projekts war die Drehung der Hauptachse des Turms. Der Turm wird aus 10 Stockwerken mit Ein- und Mehrfamilienapartments gebildet, wobei die Innenwände wie auch die Trennwände zwischen den Apartments aufgrund der Drehung des Gebäudes um die Verwindeachse auf jedem Stockwerk voneinander abweichen, folglich also unterschiedliche Grundrissansichten entstehen. Vier zusätzliche Stockwerke für die Gemeinnutzung, zum Teil als Parkplätze, vervollständigen das Projekt.“

„Die aus Stahlbeton gefertigte Gebäudestruktur besteht aus fünf Pfeilern von 0.8 Meter Dicke, der starren Achse der Treppe (im Gebäudeinnersten) und den gerippten Platten. Die Art der Platten wurde aufgrund ihrer Abstände zwischen den Verstrebungen ausgesucht, wodurch sich das Eigengewicht der Struktur verringert. Für die gemeinschaftlich genutzten Stockwerke wurde die Struktur aus Betonpfeilern und Trägern gewählt. Die ebenerdigen Etagen – erkennbar an den beiden Haupteingängen des Gebäudes – dienen vorrangig der gemeinschaftlichen Nutzung. Hier können kulturelle Aktivitäten im Freien oder in mehreren im Gebäude zur Verfügung stehenden Räumen stattfinden. Auch für ein Museum und Freilichtausstellungen auf den angrenzenden Plätzen ist Raum vorhanden.“

Welchen Beitrag leistete VisualARQ zu diesem Projekt?

„VisualArq leistete seinen Beitrag zur Projekterstellung von der Grundkonzeption an. Anhand des mit einem physischen Modell erzeugten Grundmodells wurde das Projekt kontinuierlich mit VisualARQ weiterentwickelt, wodurch das bestmögliche formale Ergebnis erzielt werden konnte.

Um die Drehrichtung des Gebäudes zu bestimmen, unter Berücksichtigung der Lage des Baulands innerhalb einer dicht besiedelten, zentral gelegenen Zone, wurden einige Tests in Grasshopper durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde auf die Parametrisierung der Platten zurückgegriffen, was die Positionierung hinsichtlich des Lichteinfalls und einer adäquaten Belüftung ermöglichte. Ein weiterer bedeutender Beitrag dieses Werkzeugs lag in der Erzeugung der gerippten Platten unter Berücksichtigung der Drehposition jeden Stockwerks. Die Parametrisierung der Platten, ein separater Vorgang, erzeugte in optimaler Weise die Quer- und Längsträger, welche als Rippen unter den Platten erkennbar sind. Hierfür wurden VisualARQ-Komponenten in Grasshopper verwendet. Das Werkzeug ermöglichte also die vollständige Verwirklichung der ursprünglichen Projektidee, indem es zur Entwicklung der unterschiedlichen Formen des Turms wie auch des übrigen Gebäudes beitrug.

Ebenfalls von Bedeutung ist die dynamische Dokumentation, welche eine schnelle und genaue Erstellung der technischen Zeichnungen sowie im Bedarfsfall deren Aktualisierung ermöglichte. Die BIM-Modellierung bot zudem die Möglichkeit zur Erkennung von Designproblemen im Laufe des Entwicklungsprozesses, was wiederum die Genauigkeit im Endergebnis erhöhte.“

Autor: Gabriela Pinho Mallmann – Studentin der Architektur und Urbanistik und Verantwortliche für die Design- und Projektentwicklung. (Instagram, (Kontakt))

Mitarbeiter: Pedro Oscar Pizzetti Mariano (Architekt – Studioset) und Ricardo Socas Wiese (Professor für Architektur und Urbanistik an der Universidade Federal de Santa Catarina)